Zu Weihnachten

Stanislaw Barszczak, “Gott umarmt uns durch die Wirklichkeit.”

Der verstorbener Kardinal von Paris, Kardinal Jean-Marie Lustiger da einmal gesagt hat: ‘Das Christentum in Europa steckt noch in den Kinderschuhen! Seine große Zeit liegt noch vor uns!’ Da denkt natürlich jeder, der Kardinal von München und der Kardinal von Paris sind vielleicht verrückt, aber Lustiger wollte damit einfach nur sagen: Wir müssen jetzt ganz neu, ganz tief durchbuchstabieren, was Christ-Sein bedeutet, was uns der christliche Glaube sagt, was es heißt, vom Evangelium her zu leben. Das ist die Herausforderung, vor der wir jetzt stehen, und das in einer Zeit, in der Kultur, Christentum und Gesellschaft irgendwie vermengt sind und der christliche Glaube nicht mehr so deutlich vor Augen tritt. Deswegen halte ich das für eine große, von Gott geschenkte Herausforderung für die Kirche. Ich bin noch in einer Gesellschaft groß geworden, wenn ich da mal an die Zeit meiner Erstkommunion zurückdenke , in der diese Herausforderungen noch nicht vor meinen Augen standen. Aber seit den 60er Jahren, also seit meiner Jugendzeit und spätestens seit dem Konzil und der Zeit danach war mir das zumindest doch relativ klar. Kardinal Dr. Reinhard Marx Erzbischof von München und Freising sagte: “Der Missbrauchsskandal, wie man ihn mittlerweile nennt, traf die Kirche tief. Und die Auswirkungen werden wahrscheinlich noch lange bemerkbar sein. Dieser Skandal verdunkelte das Bild der Kirche, die ja eigentlich ein Vorbild sein sollte, er verdeckte aber auch das, was Kirche wirklich ist. Und er diskreditierte die Kirche und die 99,9 Prozent der Mitarbeiter und Diener der Kirche, die an diesem Skandal nicht schuld sind und dennoch jetzt betroffen sind… Die Menschen sind sehr, sehr oft zufrieden mit ihrem Pfarrer, mit den Mitarbeitern vor Ort. Und genau das müssen wir stärken. Nur, einen Vertrauensverlust, eine Krise in diesem Ausmaß kann man nicht einfach durch Erklärungen oder Marketingkonzepte beiseiteschieben. Hier ist also konsequente Arbeit notwendig, glaubwürdiges Zeugnis, Ermutigung und auch ein langer Atem… Wir müssen doch jetzt versuchen, aus dieser Krise zu lernen! Wir müssen doch unseren Beitrag leisten vom Evangelium her!”… Wir können ja jetzt nicht einfach unseren Platz räumen! Wir müssen den Platz, den die Kirche in unserer Gesellschaft einnimmt, auch wirklich annehmen! “ Ich bin noch in einer Gesellschaft von Kommunismus groß geworden, wenn ich da mal an die Zeit meiner Erstkommunion zurückdenke(1970) , in der diese Herausforderungen noch nicht vor meinen Augen standen. Aber seit den 60er Jahren, also seit meiner Jugendzeit und spätestens seit dem Konzil und der Zeit danach war mir das zumindest doch relativ klar. Die Kirche müsse sich auf sich selbst besinnen und gewisse institutionelle und äußerliche Verkrustungen ablegen, sagte der Papst Benedikt XVI. Übertreibe ich das ist doch eine Quintessenz seiner Freiburger Rede des Monats September 2011. Letztens der Kardinal von München und Freising nichts über Verleumdung von heute, aber nur heutigen Europas Verweltlichung gesagt hat. Wir haben uns einfach daran gewöhnt, dass in unseren Breiten das Christentum sozusagen zur Kultur gehört, ein Kulturelement ist, der Kardinal wiederholt. “Nun wird aber wieder deutlich, dass das nicht einfach identisch ist mit der Gesamtgesellschaft, dass sich Menschen neu entscheiden müssen. Das ist eine ganz neue Entwicklung, denn das hat es in der Kirchengeschichte in Deutschland und wahrscheinlich auch woanders noch nie gegeben. Gut, ob das woanders so gewesen ist, kann ich nicht beurteilen, aber bei uns war es jedenfalls noch nie so, dass diese Differenz auch dazu führt, dass sich Christen ganz neu vergewissern müssen: Warum bin ich überhaupt Christ? Was ist der tiefste Grund meines Glaubens? Was glaube ich überhaupt? Was soll Kirche in einer modernen Gesellschaft überhaupt sein, wenn nicht mehr alle Menschen in ihr Christen sind, wenn die Christen vielleicht sogar in einer Minderheit sind? Was bedeutet das für uns Christen? Das bedeutet auf jeden Fall, das ist wirklich meine Überzeugung, dass wir uns neu vergewissern müssen. Und deshalb glaube ich, dass die Herausforderung, vor der wir stehen, darin besteht, den christlichen Glauben neu zu entdecken. Das nennen wir “Neuevangelisierung”, wie das Papst Benedikt und auch sein Vorgänger bereits getan haben, und zwar gerade mit Blick auf die westliche Welt, die christliche Welt. Sie muss ganz neu entdecken und wir an erster Stelle als Kirche selbst müssen neu entdecken, was eigentlich der wesentliche Punkt unseres Glaubens ist: Aus welchen Quellen leben wir? Was möchten wir wirklich verkünden? Wie sieht das Leben der Kirche aus? Das ist die Herausforderung, vor der wir stehen. Diese Herausforderung birgt selbstverständlich auch eine Chance.” (Kardinal Dr. Reinhard Marx Erzbischof von München und Freising im Gespräch mit Professor Albert Scharf, Sendung vom 13.12.2011). Dies sind natürlich die Konturen, Entwürfe des langen Weges, dies sind Aufgaben für mehrere Generationen auch. Kardinal Erzbischof bezog sich auf die Ansichten von aktuellen Papst der vor 30 Jahren.sagte. Der Kardinal Ratzinger könnte sich vorstellen, dass auch Männer, die im Beruf stehen, Priester werden können…. Die Kirche könnte in unserer Gesellschaft zu einer Minderheit werden, da sie mit der Gesellschaft, mit der Gesamtkultur nicht mehr identisch ist… Aus meiner Sicht so geschildert: dass wir uns darauf einstellen müssen, dass Kirche neu zu sich selbst finden muss, um dann allerdings, und das sagte der Papst in seiner Freiburger Rede ja sehr deutlich – der Welt auch wirklich den Dienst leisten zu können, den die Welt von der Kirche erwartet, der Kardinal Dr. Reinhard Marx sagte in seiner Rede von heute. “Wenn die Kirche jedoch der verlängerte Arm des Staates oder der Welt ist, wenn sie ein inhaltsleerer Traditionsverein ist, wenn sie einfach nur ein “Werteproduzent” ist und diese Werte nicht von ihr, sondern von der Gesellschaft bestimmt werden, dann hat sie möglicherweise ihren Kern verloren. Kirche kann.” Kardinal da fest glaubt , das ist die Auffassung des Papstes und so kann man sie auch in seinen Schriften nachlesen- der Welt und damit den Menschen am besten dienen, wenn sie wirklich Kirche bleibt und wirklich von ihrem Kern her Kirche ist… Staat soll Staat bleiben und Kirche soll Kirche bleiben und Kirche soll wirklich vom Evangelium her an der Verwandlung der Welt teilhaben. Der Kardinal Ratzinger verwendet, um über der Welt des Endes des zwanzigsten Jahrhunderts: “Ja, die Welt muss verwandelt werden! Ich danke euch, dass ihr euch in der Welt engagiert, ihr müsst hineingehen in die Welt!” Aber er sagt eben auch, dass die Welt doch im Wesentlichen durch das verwandelt wird, was Christus an uns getan hat, durch das Geheimnis von Tod und Auferstehung Jesu, durch den neuen Himmel und die neue Erde, auf die wir zugehen. Wir müssen durch unser Zeugnis in Politik und Gesellschaft, aber vor allem auch im Zeugnis des Gebetes und in der Feier der Sakramente deutlich machen, dass diese neue Welt da ist, dass sie uns von Gott geschenkt ist, dass der Himmel offen ist. Wie sollten wir sonst eine Gesellschaft weiterentwickeln und die Welt vorantreiben mit den großen Ideen des christlichen Glaubens, wenn wir nicht wirklich den Himmel offen sehen würden, wenn wir nicht wüssten, dass diese neue Welt nicht nur eine Fantasie, eine Utopie darstellt, die wir uns ausdenkt. Nein, diese neue Welt ist möglich, sie ist uns geschenkt. Und wir geben inmitten der “alten Welt” das Beispiel, das Zeugnis der neuen Welt, der neuen Schöpfung.” Diese neue Welt ist möglich, sie ist uns geschenkt. Der Papst Benedikt XVI sieht dabei in Polen, aber auch in anderen Ländern die Gefährdung, dass die Kirche sozusagen zum Annex weltlicher Bedürfnisse wird, dass sie auch in ihren sozialen und Bildungseinrichtungen eigentlich nur verlängerter Arm des Staates ist. “Wir müssen in der Tat daran arbeiten, dass wir unser Eigenprofil schärfen, dass wir das, was wir einbringen können, klar herausstellen – selbstverständlich in guter Kooperation mit dem Staat, denn hier gibt es kein Gegeneinander.” “Ihr könnt Gesetzgebung nicht einfach nur nach dem Mehrheitsprinzip machen, sondern es gibt auch noch andere Quellen,” der Papst sagte im Bundestag in Berlin. “Kirche muss Kirche bleiben! Dann macht ihr euren Dienst für die Gesellschaft am besten,” der Papst sagte in Freiburg. Da seien Brüche in der Kirche, die man heilen müsste. Die Unverletzlichkeit der Ehe. Es ist eine schöne Herausforderung für die Kirche. Die sakramentale Ehe, die unauflöslich ist. Eine gültige Ehe? diese zweite Ehe, die bis jetzt noch nicht sakramental geschlossen werden kann, eine hohe sittliche Qualität hat… Persönlich sage ich, Kommunismus in Polen das große Trauma war. Heute diese Geschichte ist gottlob überwunden. Ob immer? Wir sind eine Realität jetzt, Privatisierung, Globalisierung, Freiheit. Hier möchte ich wiederholen, nur erwähnen von der Anselm von Canterbury und sein Gottesbeweis. Er stammt aus dem italienischen Aosta, wo er 1033 geboren wurde. Nach ausschweifender Jugend trat er 1060 in das Benedektinerkloster Bec in der Normandie ein. 1093 wurde er Erzbischof von Canterbury. Zweimal mußte er in das Exil gehen. Am bekanntesten ist Anselm für seinen ontologischen Gottesbeweis, den er in seinem Proslogion, eigentlich einer Meditation über das Wesen Gottes, formuliert. “Und zwar glauben wir, daß du etwas bist, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann.” Der unbequemer Philosoph und Theologe schrieb: “Also sieht auch der Tor als erwiesen an, daß etwas, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, zumindest im Verstande ist, weil er das, wenn er es vernimmt, versteht und weil alles, was verstanden wird, im Verstande ist. Und gewiß kann das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, nicht allein im Verstande sein. Denn wenn es auch nur allein im Verstande ist, kann gedacht warden, daß es auch in Wirklichkeit existiert, was größer ist. Wenn also das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, allein im Verstande ist, ist eben das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, eines, über das hinaus Größeres gedacht werden kann. Das aber ist doch unmöglich der Fall. Es existiert also ohne Zweifel etwas, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, sowohl im Verstande als auch in Wirklichkeit.” “Und zwar glauben wir, daß du etwas bist, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann.” Im Zusammenhang mit unserer sozialen und wirtschaftlichen Situation würde ich heute sagen: “Und zwar glauben wir, daß wir etwas sind, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann.” „Glauben, der nach Einsicht suchen”. „Wir glauben, damit wir verstehen“.Dies kann gut für heute auch.Liebe Leser meines Blogs, achten Sie auf diese Herausforderungen unserer Zeit. Zur gleichen Zeit ich wünsche Ihnen allen ein gesundes, Merry Christmas, ich grüße diejenigen, die gefällt mir, diejenigen, die nicht gefällt mir, die mich in diesen Festivals warten. Alles Gute und Gottes Segen für Ihre gute und Liebe. Ich bin mit euch bis zum Ende der Welt.

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